Amazon Verkaufsgebühren – das solltest Du berücksichtigen

Du planst in den Verkauf über Amazon einzusteigen? Dann ist es sinnvoll, vorher eine Aufstellung aller Kosten zu machen. Verschaffe Dir mit diesem Beitrag einen Überblick über die verschiedenen Gebühren, die für bei Amazon anfallen können. Das hilft Dir, Dein Business zu planen. Auf Amazon gilt mehr denn je, ohne Fleiß kein Preis. Du musst also einiges an Energie und Kosten aufwenden, dafür bringt der Marketplace aber skalierbare Chancen mit sich. Und er ermöglicht Dir planbare Gewinne. Was solltest Du alles einkalkulieren, damit Deine Planung auch stimmt? Und wie sieht es bei den Gebühren mit der Umsatzsteuer aus? Wir verraten es Dir.

Das ist für Deine Umsatzplanung relevant

Viele sehen nur die hohe Reichweite des Marketplace und verlieren dabei ganz die Kosten aus den Augen. Da spielt nämlich mehr hinein als lediglich die Verkaufsprovision. Damit Deine Rechnung aufgeht, solltest Du diese Faktoren bei der Umsatzplanung berücksichtigen:

  • Kosten pro Einheit
  • Amazon Verkaufsgebühren – Grundgebühren und prozentuale
  • Versandkosten, alternativ Gebühren für Fulfillment by Amazon (FBA)
  • Gebühren für Erstattungen
  • Die Umsatzsteuer auf Amazon Gebühren
  • Werbekosten

Amazon Verkäuferkonto: Basis oder Professional

Für den Verkauf bei Amazon wählst Du zwischen zwei Kontotypen. Du kannst entweder ein Basiskonto einrichten oder ein professionelles Seller-Konto. Der Unterschied liegt in der Abrechnung. So zahlst Du als Basis-Verkäufer pro verkauftem Artikel 99 Cents. Als Profi-Seller zahlst Du eine monatliche Grundgebühr von 39€. Dafür darfst Du so viele Artikel verkaufen, wie Du willst. Wenn Du also wenigstens 40 Verkäufe im Monat tätigst, beispielsweise 40 Mal dieselbe Handcreme, lohnt sich bereits das Upgrade. Außerdem hast Du hier mehr Möglichkeiten für das Marketing.

Generell gilt: Wer auf Amazon professionell handeln möchte, braucht einen Profi-Zugang. Das Basiskonto ist für private Verkäufer gedacht.

Die Amazon Vermittlungsgebühr

Neben der Grundgebühr fällt eine Provision pro verkauftem Artikel an. Die beträgt bis auf wenige Ausnahmen wenigstens 30 Cents oder einen bestimmten Prozentsatz – was immer höher ist. Die prozentuale Gebühr ist von Kategorie zu Kategorie verschieden. Bei Amazon kannst Du jeweils aktuell einsehen, wie hoch die Gebühren in den verschiedenen Kategorien sind. Für die meisten Produktgruppen liegen sie zwischen 7 und 15%. Es gibt aber ein paar Ausnahmen.

Tipp: Einen schnellen Überblick über die Vermittlungsprovision gibt Dir der Amazon Gebührenrechner. Er berücksichtigt Versandkosten und Verkaufsgebühren für Dein Profi-Konto.

Preisausreißer bei den Gebühren

Teuer wird es bei Artikeln, die als Zubehör zu Amazon-Geräten dienen. Dafür verlangt Amazon satte 45% Vermittlungsgebühr. Offensichtlich möchten sie diese Nische für Konkurrenten ihrer eigenen Hausmarke weniger attraktiv machen.

Medien

Für Bücher, Musik, DVDs und Videos, Videospiele und Software kommt zu den Verkaufsgebühren eine Abschlussgebühr hinzu. Auch die fällt pro verkauftem Artikel an.

Massenabsatz

Auch wenn Du extrem hohe Volumen über Amazon anbietest, kostet dich das etwas mehr. So erhebt Amazon zusätzlich eine monatliche Gebühr für das Einstellen großer Angebotsmengen. Das betrifft Dich, wenn Du pro Monat mehrere hundert Stock Keeping Units (SKU) anlegst. Bei mehreren Millionen SKU beläuft sich dieser Zusatzbeitrag auf ein paar Hundert Euro.

Für wen es gerade etwas günstiger wird

Amazon kommt seinen Handmade Verkäufern aktuell etwas entgegen. Für sie beträgt die prozentuale Verkaufsgebühr bis zum Ende des Jahres 2021 nur 12 statt 15%.

Eine präzise Kategorisierung spart Geld

In den einzelnen Kategorien verlangt Amazon unterschiedlich hohe Gebühren. Eins vorab: Du solltest Dein Produkt immer in die treffendste Kategorie einpflegen. Das beeinflusst nämlich auch, wie gut Kunden Dein Angebot finden. Allerdings ist die Abgrenzung bei Unterkategorien oft unscharf. Es kommt schon mal vor, dass sich ein Artikel in einer Grauzone befindet. Bist Du unentschlossen? Dann lohnt sich ein Blick auf die Gebührenübersicht. Wähle von den in Frage Kommenden die Kategorie mit dem geringen Prozentsatz. Vermeide es andersherum, Dein Produkt aus Versehen in eine zu teure Sparte einzuordnen. Du kannst die Kategorie zwar nachträglich ändern, leicht ist das aber nicht. Du musst einen Antrag bei Amazon stellen und zu viel gezahlte Provision zurückfordern. Doch das dauert. Eine exakte Klassifizierung ist zu Deinem Vorteil.

FBA-Gebühren

Mit FBA übernimmt Amazon für Dich die Lagerung, den Versand und das Retouren-Management. Du sorgst lediglich für Nachschub in den Amazon Logistikzentren. Der Service ist natürlich nicht umsonst. Amazon verlangt eine Versandgebühr je Artikel und eine monatliche Lagergebühr pro Kubikmeter. Beides ist in der Regel teurer, als würdest Du es selbst erledigen. Allerdings ist das für viele Anbieter schwer zu bewerkstelligen, vor allem mit Amazons strengen Timingvorgaben. Ein FBA-Rechner wie der von ShopDochilft Dir, die Kosten vorab abzuschätzen. Er berücksichtigt alle wichtigen Punkte für die Berechnung von FBA-Gebühren.

Achtung: Im Winter wird es teurer

In den Wintermonaten lässt sich Amazon die Lagerung besser bezahlen als im Sommer. Das hängt mit dem Weihnachtsgeschäft zusammen. Ab September möchte natürlich jeder Händler seinen Bestand aufstocken, damit in der umsatzstärksten Zeit alles glatt läuft. Lagerplatz ist begehrter und kostet dementsprechend mehr.

Ladenhüter können teuer werden

Amazon möchte keine Fläche an Produkte verschwenden, die sich nicht gut verkaufen. Deshalb schlagen sie ab einem bestimmten Zeitpunkt Langzeit-Lagergebühren auf. Die kommen dann zu der monatlichen Lagergebühr pro Kubikmeter hinzu. Du kannst sie vermeiden, indem Du die Lagermenge bei Amazon langsam steigerst. Tipp: Teste erst einmal mit an, wie schnell sich die Artikel überhaupt verkaufen, bevor Du große Mengen in das Logistikzentrum sendest. Ist es dafür schon zu spät, denke über eine Remission Deines Warenbestands nach. Die kostet zwar auch, schafft aber Platz für absatzstärkere Produkte.

Gebühren für Erstattungen

Der Kunde ist mit seinem Kauf nicht zufrieden und retourniert das Produkt. Das macht den Verkauf rückgängig. Deshalb erstattet Amazon Dir die Vermittlungsgebühr zurück. Umsonst ist es allerdings nicht. Denn stattdessen wird für Dich nun eine Verwaltungsgebühr fällig. Die deckt Amazons Aufwand für die Rückerstattung und beträgt 20% der Vermittlungsgebühr. Sie ist aber bei 5€ gedeckelt. Teurer wird es für Dich also nicht.

Amazon Gebühren und die Umsatzsteuer

Die Gebühren sind eine Vergütung für Services, die Amazon Dir erbringt. In diesem Sinn ist Amazon ebenso ein Dienstleister wie der Friseur um die Ecke. Auf den Preis für all diese Leistungen fällt Umsatzsteuer an. Dabei wendet Amazon auf den Umsatzsteuersatz an, der an Deinem Wohnsitz gilt. In Deutschland fallen damit für Dich als Verkäufer 19% Umsatzsteuer an. Die kommen auf die monatliche Grundgebühr von 39€ für Professional also noch hinzu. Du kannst Dir die Vorsteuer aber vom Finanzamt zurückholen, sofern Du umsatzsteuerpflichtig bist.

Opportunitätskosten

Wenn Du Dir überlegst, welche Services Du in Anspruch nimmst und auf welche Du verzichtest, denke auch an die Opportunitätskosten. Der Unternehmerkanal hat sie treffend „Kosten für schlechte Entscheidungen“ genannt. Was bedeutet das konkret? Nehmen wir an, Du hast einen realen Stand auf einem Wochenmarkt. Um 5 Uhr müsstest Du da aufbauen. Vielleicht möchtest Du nun aber eines trüben Morgens lieber ausschlafen. Du lässt den Markt eben mal ausfallen. Das verursacht Dir zwar keine Kosten. Allerdings entgehen Dir Einnahmen. Und die hattest Du vermutlich schon für den Monat eingeplant. Bei diesen entgangenen Gewinnen handelt es sich um Opportunitätskosten. Wie können die im Zusammenhang mit Amazon entstehen? Zum Beispiel, wenn Du Dir FBA sparst – Pakete packen und verschicken ist schließlich kein Hexenwerk. Du sparst dann zwar die FBA-Gebühren. Allerdings entscheiden sich genau deshalb einige Kunden für ein anderes Produkt, eines das zuverlässig durch Amazon versendet wird. Dir gehen also Einnahmen verloren. So gesehen kosten die zusätzlichen Services zwar Geld. Die Ausgabe lohnt sich aber, wenn Du dadurch mehr Gewinn einfährst. Es gilt also zu bedenken, wie wichtig in Deinem Segment der Vertrauensbonus durch FBA ist und wie viele Wettbewerber Dir diesen voraushaben.

Deine Marge – das sollte für Dich übrigbleiben

Um zu entscheiden, ob und wann der Verkauf auf Amazon für Dich lukrativ ist, zählt, was unter dem Strich übrigbleibt. Als Faustregel für die Gewinnspanne gilt, sie sollte wenigstens 10% betragen. Darunter lohnt sich der Verkauf über Amazon nicht. Um die Marge abzuschätzen, musst Du alle anfallenden Kosten von Deinen Einnahmen abziehen. Dazu gehören neben Stückkosten, Verpackung und Versand auch alle Amazon Gebühren. Habe dabei nicht nur die Verkaufsprovision im Blick. Auch Gebühren für FBA und Lagerkosten kommen hinzu. Außerdem hat kein Händler eine Retouren-Rate von 0%. Es werden also früher oder später Verwaltungskosten für Erstattungen anfallen. Hinzu kommt die Umsatzsteuer. Die kannst Du zwar für die Vorsteuer geltend machen, doch erst einmal musst Du hier in Vorleistung gehen. Berücksichtige all diese Faktoren bei Deiner Berechnung. Plane außerdem genug Budget für Werbung auf Amazon ein. Sie wird als Schlüssel zum Erfolg immer wichtiger.

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